Vor über zwanzig Jahren Jahren reifte der Wunsch nach einem allradgetriebenen MAN KAT 6x6. Dreimal besuchten wir die "Abenteuer Allrad", es wurde gerechnet und Prospekte gewälzt, das Träumen von fernen Ländern kam nicht zu kurz, es blieb aber vorerst ein Traum. Damals waren unsere Kinder noch klein und es gab andere Prioritäten im Leben. Die Träume wurden hinten angestellt.
Nun waren die Kinder schon einige Jahre aus dem Haus und wir hatten uns langsam aber sicher, ohne das der eine dem anderen es gesagt hätte, von den "Allradträumen" verabschiedet. Bestimmte Gebiete wurden zu unsicher und wir wurden auch bequemer.
Die Suche nach einem passenden Fahrzeug führte uns auf der einen Seite zu Fahrzeugen die uns als sehr "vernünftig" erschienen aber nicht den Hauch von Emotionen bei uns weckten. Die anderen Fahrzeuge war sehr schön, für uns aber "zu durchgestylt" (Morelo und Co) aber auch in Preisregionen die für uns nicht in Frage kamen.
Wie in unserer Forum-Vorstellung beschrieben gab ich dann als Suchanfrage ein:
Länger 8m, schwerer 7,5 t, älter als 30 Jahre. Die Ergebnisse der Suchanfrage hatten auf einen Schlag gezeigt was uns gefällt und an was wir nicht im entferntesten gedacht hatten.
Hier sahen wir Winebagos, Monacos, Wanderlodge Bluebirds und einen Newell.
Der Wanderlodge gefiel uns sehr gut, auch der Preis war akzeptabel, doch so ganz stimmte es noch nicht. Die Blattfedern, der Stahlblechaufbau und der Frontmotor sprachen dagegen. Ja der Newell hatte es uns beiden angetan, keiner von uns Beiden sprach es laut aus, der Preis war das Hindernis.
Wozu gibt es die "Beobachten" Einstellung. So geschehen wurde der Newell jeden Tag von mir beobachtet ob er den nun noch da ist.
Eines Tages war er weg, verdammt dachet ich jetzt hab ich zu lange gewartet. Enttäuscht teilte ich dies Ruth mit.
Ihr Kommentar: "Dann hat es halt nicht sein sollen"
Wenige Tage später kam ich mit dem Laptop zu ihr und zeigte stolz die neue Anzeige im Internet. Zu unsrer Freude hatte der Verkäufer das Fahrzeug wieder eingestellt und sogar den Preis gesenkt. Wir konnten weiter träumen. Puhh!!
So verging Tag um Tag und uns wurde bewusst das wir nicht ewig warten können.
Von Kochel am See bis nach Bohmte (Nähe Osnabrück) sind es hin und zurück über 1500 km.
Ruth erzählte ich das ich sie gerne überraschen möchte, zu unserem Hochzeitstag, bitte frag nicht was ich vorhabe, bin morgen wieder zurück, vertrau mir!!
Auf dem Weg nach Bohmte nahm ich unsere jüngste Tochter mit und so kamen wir am frühen Morgen in Bohmte bei Kai Georg an.
Zuerst tranken wir Kaffee und ich konnte es nicht mehr erwarten endlich unseren Traumwagen zu besichtigen .Kai und ich waren auf und unter dem Fahrzeug, erzeigte mir wirklich alles, erklärte mir auch die Mängel und ich war mir zu diesem Zeitpunkt sicher das das genau das passende Fahrzeug ist.
Sicherlich kennt ihr das auch wenn man Menschen trifft und die nonverbale Kommunikation einem signalisiert "des is a Depp" (für nicht- Bayern: diese Person kann ich nicht leiden), bei Kai Georg war dies glücklicherweise das Gegenteil. Wenn es nicht der erste Satz war, so war es bestimmt der zweite Satz den wir gewechselt hatten und ein Gefühl von "den kenn ich schon sehr lange" machte sich breit.
Nach dem wir Kai`s gesamten Fuhrpark besichtigen konnten wollte meine Tochter nicht mehr weg und auch mir fiel es schwer wieder zu fahren.
Ach ja der Preis:
Als wir zu den Preisverhandlungen kamen stellte sich schnell Kai`s korrekte Art heraus und wir konnten uns mit neuen Reifen, Anhängerkupplung, TÜV, H-Kennzeichen, Auflastung und den Austausch sämtlicher Flüssigkeiten und Filter auf einen für beide Seiten akzeptablen Preis einigen.
Zu diesem Zeitpunkt konnten wir aber noch keinen Kaufvertrag unterschreiben, es war im Sommer2018. Wir einigten uns auf den Kauf im Januar 2019. Kai würde uns sofort Bescheid geben wenn ein Interessent für den Newell kommen würde.
Mit dieser mündlichen Vereinbarung fuhr ich nach Hause.
Als ich Ruth von meiner Kurzreise berichtete schüttelte sie nur den Kopf und meinte lachend: "Das hätte ich mir denken können!"
Nun waren wir uns nach der gründlichen Besichtigung einig das der Newell das richtige Fahrzeug ist.
Die Wochen vergingen, wir beobachteten den Newell und es kam Panik auf, wenn doch jemand uns den Traum wegschnappt?
Kurzerhand rief ich Kai an und wir einigten uns auf eine Teilzahlung, danach würde er das Fahrzeug nicht mehr inserieren. Jetzt konnten wir ruhiger schlafen und freuten uns jeden Tag der uns näher zu unserem Traumfahrzeug brachte.
Wo können wir den Newell den abstellen?? Diese Frage war glücklicherweise schnell beantwortet, ein guter Bekannter besitzt eine Halle und in dieser Halle ist ein Stellplatz frei.
Später stellte sich heraus das diese Halle im Winter auch noch beheizt ist.
Wenn man denkt im Leben geht alles glatt, schon bekommt man "Eine" mit.
Das Haus in dem wir zur Miete wohnen wurde verkauft und ein Kaufangebot von uns wurde weit überboten. Hier bei uns im Voralpenland im Speckgürtel von München werden Grundstückspreise hier im Ort ab 750,--€ gezahlt, je näher man Richtung München geht steigen die Preise für Bauland bis 1700,--€ pro qm.. Kurzum da wurde uns das Hemd zu kurz und wir einigten uns auf den Auszugstermin 30. März 2019.
Zu diesem Zeitpunkt hatten wir vier Hunde und eine Katze, am 1. April keine Wohnung aber ein Wohnmobil. Was solls, wir waren auf der sicheren Seite. jetzt begann die Wohnungssuche.
Geht es Bergab dann geht auch einmal wieder Bergauf. So ist es uns auch ergangen und zwei Monate später im Herbst hatten wir die Zusage für eine schöne Wohnung am Kochelsee und um das noch zu steigern genau über der Halle in der unser Leopold auch einziehen wird.
Vier Wochen vor dem Einzugstermin wurde uns mitgeteilt das die Wohnung bis auf das Schlafzimmer nicht bezugsfertig sein wird.
Kein Problem wir haben ja ein Wohnmobil!
Ja, aber noch nicht am 1. April, Kai kommt doch erst von Thailand zurück.
Whats up hin und her, am Ende war klar ich kann unseren Leopold am 1. April mit TÜV usw. abholen.
Samstag nach dem Umzug fuhr ich mit dem Nachtzug nach Osnabrück wo mich Kai abholte. Ruth schlief mit drei Hunden (Leo war im Januar verstorben) und einer Katze im Schlafzimmer als ich am Morgen um sechs Uhr in Kochel ankam.
Zwei Stunden später wurden wir von den Handwerkern geweckt, vor dem Schlafzimmer in der Diele wird der Fußboden verlegt. Wir zogen für die nächsten vierzehn Tage in unser WoMo und die Frage warum wir denn überhaupt eine Wohnung noch benötigen konnten wir nur wegen der vielen Bücher begründen.
Da die Wasserleitungen von Leopold durch Frostschäden an einigen mir bekannten Stellen Schäden hatten, das Bad und die Toilette in unserer neuen Wohnung glücklicherweise funktionierte waren die zwei Wochen bis zum endgültigen Einzug kein Problem.
Als nun alle Arbeiten in der Wohnung erledigt waren konnte ich mich an die to do-Liste von Leopold heran wagen.
Bis zum nächsten Teil viele Grüße Helmut
P.S.
Anregungen und Fragen könne gerne gestellt werden!