Natürlich hab ich es gewusst, der Tacho funktioniert nicht, hab ja die Geschwindigkeitsanzeige am Navi. Doch wenn man einen Oldtimer fährt dann hätte Mann (Frau weniger) es schon gerne wenn das original Instrument funktioniert. Ein Freund und LKW-Mechaniker fand schnell die Ursache dafür. Die Zähne waren abgerieben, es gab keinen Antrieb der biegsamen Welle die dann das Signal elektrisch zum Tacho leitet. Mit den Worten: "Besorg Dir das Teil, einbauen kannst Du es dann selbst" , war die Fehlersuche beendet und ich machte mich daran im "WWW" das Teil zu finden. Die Firma DGS in Mainz teilte mir mit wenn ich die genauen Getriebedaten sende, können sie mir das Teil zusenden.
Super dachte ich und kroch unter unser WoMo um die Daten vom Getriebe zu fotografieren.
Wenige Tage später bekam ich die Rückmeldung das DGS dieses Teil leider nicht hat, ein baugleiches Teil mit 17 Zähnen machte aber keinen Sinn da das Ergebnis vorhersehbar war.
Ein klarer Fall von zu früh gefreut, die Suche ging weiter, jetzt fand ich ein Unternehmen in Wien, der sehr nette Ingenieur teilte mir zwei Tage später via Mail das gleiche Ergebnis mit wie die Firma DGS. Sch......!
Einen Tag später bekam ich von ihm nochmals eine Mail mit den Kontaktdaten einer Ersatzteilfirma in Texas.
Schon einen Tag später meldete sich Jim Peek mit der guten Nachricht das das Ersatzteil vorrätig ist.
War der Preis bei DGS in Deutschland mit 68,--€ für 17 Zähne, 180 g Gewicht und 8cm Länge plus Versand noch an meiner Schmerzgrenze, so wollte Jim stolze 119,--U$, meine Nachfrage nach Zoll und Versand, diese beliefen sich nochmals auf 125,--U$. Die Gesamtsumme von244,--U$ ließ mich an meinen Oldtimer Original Absichten stark zweifeln.
Bei einem Telefonat mit Kai erzählte ich ihm von meinem Problem und wollte von ihm wissen wann er denn wieder in die Staaten fliegt. Leider so schnell nicht war seine Antwort doch vielleicht kennst Du jemanden der dort drüben arbeitet.
Ja genau, das ist die Lösung, mein früherer Nachbar ist CEO einer großen Firma mit einer Niederlassung in Amerika.
Schnell bekam ich die Kontaktdaten von im zugesandt an welche Adresse ich in den Staaten das kleine Ersatzteil senden lasse solle. Ein Mitarbeiter würde es dann im Handgepäck mitbringen.
Perfekt dachte ich, bedankte mich für sein Entgegenkommen und lehnte dankend das Angebot ab, das das Unternehmen für mich in Vorkasse gehen würde.
Die Portokosten lagen nun bei 20U$.
Da ich ja Onlinebanking habe, Jim Peek mir seine Bankdaten sandte und zusagte sofort nach Zahlungseingang an die von mir angegebene Adresse in den Staaten zu versenden, tippte ich die Zahlenreihen in die Felder ein bis ich zu einem Kästchen kam auf dem stand: "Diese Transaktion kann Kosten verursachen",.
Mir war natürlich klar das so eine Überweisung etwas kosten wird. Ich weiß nicht ob ich dieses Feld angeklickt hätte, wäre mir der wirkliche Preis bekannt gewesen. Schnell einmal geschätzt was so etwas kosten könnte, kam ich "Naivling" bei 15,--€ an und drücke die Taste. Jetzt war das Geld bei Jim Peek und ich musste nur noch warten bis der Mitarbeiter mir das Teil mitbringt. Nach zwei Tagen, ich wollte auf Nummer Sicher gehen und schaute auf meine Kontoauszüge ob die Summe den wirklich abgebucht war, da traute ich meinen Augen nicht.
Die Bank hat korrekt die U$ in Euro umgerechnet und mein Konto belastet hat aber auch nicht vergessen die Transaktionsgebühren von wahnwitzigen 47,--€ abzubuchen.
Ich sprang regelrecht ans Telefon und rief dort an: "Entschuldigen Sie bitte, ist bei Euch die Inflation ausgebrochen und ich hab davon nichts mitbekommen"? war meine einleitende Frage. Die junge Mitarbeiterin leitete mich an ihre Chefin weiter, diese erklärte mir, wie könnte es auch anders sein: "Sie könne nichts dafür, ihre Bank würde ja nur 27,--€ berechnen, die Amerikaner 20,-€".
Welch ein Trost für mich, jetzt wollte ich noch wissen ob jemanden bei der Bank durch meinen Auftrag ein Aufwand entstanden sei? "Nein, aber dies sind unsere Vorgaben"
Was will man da noch sagen.
Keine 10 Tage später hielt ich das Ersatzteil in Händen und baute es sofort ein, konnte es aber nicht testen da unser Leopold in der Halle stand und ich gerade dabei war das Dach neu zu lackieren.
Auf der Fahrt zum TÜV hatte ich drei Monate später ein breites Grinsen im Gesicht als der original Tacho funktionierte.
Das Lachen sollte mir aber beim TÜV (DEKRA) noch vergehen. Doch das kommt in der folgenden Geschichte.