



Was zuerst nach wenig Arbeit aussah sollte sich schnell ändern und zur größten Baustelle werden. Schnell wurde mir bewusst, wenn ich diese Undichtigkeiten sauber abdichte dann muss der dunkelrote Streifen auch erneuert werden. Wie schaut denn das dann aus, ein neu lackierter Streifen und ein alter ausgeblichener Streifen. Verdammt, was solls, werden beide Streifen neu lackiert.
Mhmmm. wo höre ich auf mit dem Übergang, welche Art von Farbe???
Diese Frage wurde schnell von Stefan einem selbständigen Malermeister und Farbtechniker beantwortet. Du brachst eine Zweikomponentenfarbe!
Kann ich da so drüber streichen?
Ein gequältes Lächeln mit etwas Nachsicht war die Antwort.
Zuerst einmal alles abschleifen, dann grundieren, dann nachschleifen und dann zweimal lackieren!!!!
Ah, ja!!
Von Stefan bekam ich einige Tipps und so begann ich im Januar 2020 mit den Arbeiten. Glücklicherweise hatte ich 8 Wochen frei (Überstundenabbau). Anfangs noch mit sehr viel Elan beim Schleifen, sollte dies nach dem ersten Drittel nur noch eine harte Knochenarbeit sein. Auf der Leiter stehen, oder auf dem Dach knieend bis ich das Gefühl hatte nicht mehr aufrecht stehen zu können, wurde das Dach in geschätzten 65 Stunden von der alten Farbe befreit.












Einer der Vorbesitzer muss Amateurfunker gewesen sein, auf dem Dach gab es einige Löcher für Kabeldurchführungen. Die alte Satellitenschüssel wurde abgebaut, wird haben den Fernseher nicht mehr angeschlossen. Grundieren und die Löcher verschließen lief parallel.






Hatte ich am Anfang gedacht nur einmal grundieren zu müssen, so wurde ich von Stefan zu einer zweiten Grundierschicht aufgefordert. Zwischen 4 und 5 Stunden dauerte es einmal das Dach zu Grundieren. Dann wurde alles noch einmal angeschliffen. Jetzt wurden alle Kannten und die Regenleiste abgedichtet. Sigi ein guter Freund arbeite an die 8 Stunden um den Spalt oberhalb der Regelleiste mit Epoxidharz auszugießen. Als das Harz trocken war wurde noch einmal der Übergang geschliffen und grundiert.
Jetzt kam die Farbe dran. Zweimal das gesamte Dach und ab jetzt sah ich wieder Licht am Ende des Tunnels. Nicht nur einmal zweifelte ich daran das Projekt fertig zu bekommen. Einige Freunde halfen mir bei den Rückleuchten (Kabel verlängern), beim Abkleben der Streifen war Florian der Profi, alles mit Epoxidharz wurde von Sigi erledigt. Schleifen und Rollern von mir.














Parallel dazu begann ich auch an der Front zu schleifen, Sigi verschloss die Löcher und dann konnte Florian mit dem Abkleben beginnen. Was ich absolut unterschätzt hatte war der Aufwand um die Front abzuschleifen. Dies konnte nur von Hand erledigt werden da ich ja nicht das eloxierte Aluminium beschädigen wollte. Geschätzt dauerte dies länger als das gesamte Dach abzuschleifen. Glücklicherweise weiß man an Anfang nicht was einen erwartet, höchstwahrscheinlich hätte man sich es dann noch einmal überlegt. Jetzt gab es aber kein Zurück mehr. Ich musste mich da durchbeißen.







Die Blinkerfassungen konnte ich nicht mehr besorgen, hier wurden neue passende eingebaut. Sigi der Modelbauer fertige passenden Halterungen um die Blinker dann montieren zu können.










Jetzt konnte endlich mit dem Abkleben begonnen werden










Die Streifen musste ich dreimal lackieren, mit jedem Arbeitsschritt konnte man jetzt mehr sehen.

























Nun wurden die Rücklichter am Dach wieder angeschraubt, Florian klebte den Schriftzug "Leopold" und unser Logo "RH" (Ruth und Helmut) noch auf dann konnte ich schon mal durchatmen.
Hatte Ruth sich gefreut mich jetzt wieder öfter in unserer Wohnung zu sehen, so musste ich sie leider enttäuschen. Jetzt begann ich mit der Alupolitur.






















In diesen acht Wochen hatte ich mehr geschafft als ich geplant hatte, jetzt mussten wir nur noch auf die Schreiner Arbeiten für unser Schlafzimmer warten, in der Zwischenzeit nutzte ich jede freie Stunde um unseren Leopold auf Hochglanz zu bringen.
Wir sind beide Oldtimerfreunde und WoMo-Begeisterte, mit unserem Leopold konnten wir eine perfekte Symbiose eingehen, er ist ja Beides! Ein Fernsehgerät ist uns nicht wichtig, Radio und Bücher in Verbindung mit einem guten Gläschen Rotwein ist perfekt. Der Fernseher von 1979 ist noch verbaut, ob er weiterhin als Deko bleibt haben wir noch nicht entschieden.
Im nächsten Teil beschreibe ich den Einzelbettumbau zum Doppelbett. Hoffe die Restaurationsgeschichte interessiert Euch, über Anregungen und Fragen dazu würde ich mich freuen.
VG
Helmut
Gruesse Bernd 61hd aus Rehagen Sued